Entwicklung einer emissionsarmen Asphaltdeckschicht für den Innenstadtbereich

Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Martin Radenberg

Der Anspruch unserer globalen Gesellschaft an Mobilität hat das Verkehrsaufkommen in den letzten Jahrzehnten in erheblichem Maße ansteigen lassen. Dieses Verkehrsaufkommen und der damit verbundene Straßenverkehrslärm belastet die Umwelt, insbesondere die anwohnende Bevölkerung.

Die Messung des Lärms innerorts wird aufgrund der hohen Schallreflektionen nach der so genannten Close-Proximity-Methode (CPX) unter Verwendung eines Rollgeräuschanhängers durchgeführt. Diese Methode kann unabhängig von der Umgebung z.B. von schallreflektierenden Flächen angewendet werden.
Da der Einsatz bzw. der Bau von Lärmschutzwänden oder –wällen innerörtlich im Normalfall nicht möglich ist, muss die Lärmemission an der Quelle, d.h. an dem Reifen/Fahrbahn-Kontakt verringert werden.

Die nach dem aktuellen Stand der Technik wirkungsvollste lärmindernde Deckschicht ist die so genante Offenporige Deckschicht (OPA). Aufgrund der starken Verschmutzungsanfälligkeit, und der unter anderem damit verbundenen verminderten Nutz- bzw. Haltbarkeit ist dieses Konzept nicht für den innerstädtischen Bereich zu empfehlen.

Ziel der Forschungsarbeit war es daher eine dichte emissionsarme Asphaltdeckschicht für den Innenstadtbereich zu entwickeln, die nicht auf dem OPA-Konzept basiert, sondern die Lärmminderung über eine „günstige“ Oberflächentextur erreichen sollte. Sowohl nationale wie auch internationale Forschungsprojekte haben gezeigt, dass eine tendenziell „konkave“ Texturgestalt der Oberfläche aufgrund der geringeren lokalen Kontaktdrücke und der niedrigeren, den Reifen radial anregenden Schlagenergie günstiger ist als eine „konvexe Texturgestalt“.

Der Einbau der lärmoptimierten Asphaltdeckschicht 0/5 auf der Mecumstraße in Düsseldorf erfolgte am 1. April 2007. Die Ergebnisse der Lärmmessung mit dem PKW-Reifen zeigen auf dem alten Fahrbahnbelag und der neu eingebauten lärmoptimierten Asphaltdeckschicht eine deutliche Reduzierung des Lärmpegels (CPXPKW-Index) von 93,9 auf 85,4 dB.