Umfrage 2001 - Anfall, Aufbereitung und Verwertung von Recycling-Baustoffen und industriellen Nebenprodukten

Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Martin Radenberg
Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. Klaus Krass / Prof. Dr.-Ing. Martin Radenberg

Obwohl das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz seit Oktober 1996 in Kraft ist, ist die Definition der Begriffe „Abfall“ und „Produkt“ sowie des Begriffs „Verwertung“ mit der Abgrenzung zur „Beseitigung“ nach wie vor umstritten. Die jetzige Situation, in der von Bundesland zu Bundesland, oder sogar innerhalb eines Landes, unterschiedlich entschieden wird, ist äußerst unbefriedigend. Dieser für die Praxis gravierende Missstand behindert die Verwertung und sollte möglichst schnell durch bundeseinheitliche Regelungen beseitigt werden.

Ziel solcher Regelungen sollte es sein, Reststoffe, die im Rahmen einer Güteüberwachung bautechnische und Umweltanforderungen erfüllen müssen, aus dem Abfallregime zu entlassen und dem Wertstoffkreislauf – wie im oben genannten Gesetz gefordert – als Produkte wieder zuzuführen.

Entsprechende Anforderungen für den Einsatz im Straßenbau sind in einer Reihe von Technischen Lieferbedingungen erarbeitet worden, die im Jahr 2000 in einheitlichen „Technischen Lieferbedingungen für Mineralstoffe im Straßenbau" zusammengefasst worden sind. Zudem wurde das „Merkblatt für die Verwendung von Asphaltgranulat“ eingeführt. Als weitere Ergänzung des Regelwerks im Straßenbau sind vor kurzem die „Technischen Lieferbedingungen für Asphaltgranulat“, die „Richtlinien für die umweltverträgliche Verwertung von Ausbaustoffen mit teer-/ pechtypischen Bestandteilen und für die Verwertung von Ausbauasphalt im Straßenbau“ und die „Richtlinien für die umweltverträgliche Anwendung von industriellen Nebenprodukten und Recycling-Baustoffen im Straßenbau“ veröffentlicht worden.

Im zweijährigen Rhythmus werden vom Institut für Straßenwesen und Eisenbahnbau der Ruhr-Universität Bochum Umfragen bezüglich Anfall, Aufbereitung und Verwertung von Recycling-Baustoffen und industriellen Nebenprodukten in der Bundesrepublik Deutschland durchgeführt. Seit 1989 wird die Umfrage zur Aufbereitung und Verwertung von Bauschutt durchgeführt. 1991 kamen die Umfrage zur Aufbereitung und Verwertung von Ausbauasphalt und teerhaltigen Ausbaustoffen sowie 1993 eine Umfrage zur Situation der Baumischabfälle hinzu. 1999 erfolgte erstmalig eine Umfrage nach dem Anfall und der Verwertung von Gießereireststoffen.

Die Umfrage für das Wirtschaftsjahr 2001 wurde – wie auch ihre Vorgänger – in der Zeitschrift „Straße und Autobahn“ in zwei Teilen in den Ausgaben 4 und 5/2004 veröffentlicht.